Ein Urlaub mit Folgen - Teil 05

Der Start wurde freigegeben, die Einführungsrunde lief, die Autos kamen in die Zielgerade und los gings. Alles Problemlos, keine Unfälle, ganz gesittet liefen die ersten Runden. Unsere Autos auf Platz eins und drei. Der vierte war schon ein wenig abgeschlagen, und unser zweites Fahrzeug baute immer mehr Druck auf den Vordermann auf, der schließlich einen Fehler machte und sich verbremste. Somit hatten wir die Doppelführung, die wir auch nicht mehr abgaben. Wir fielen uns in die Arme und waren ganz aus dem Häuschen. Ein Spitzen Wochenende war das. Bea und ich beglückwünschten erst das Team und nach der Siegerehrung für den Sonntag und für den Gesamtsieg auch die beiden Fahrer. Jetzt konnten wir richtig anstoßen und ein wenig feiern, bevor wir zusammenpackten, um zeitig abfahren zu können. Wir sechs gingen noch zusammen zum Mittagessen und dann zum Hotel, um zu packen und uns zu verabschieden. Mir, Bea und auch meiner Frau fiel es schwer, auch Lucas hatte Probleme, die er aber versteckte. Er wollte ja sowieso diese Woche zu uns fahren um sich um das Haus zu kümmern, in das er einziehen will.

Schweren Herzens verabschiedeten wir die beiden, und auch Claudia und Liam. Wir besprachen noch den Terminkalender. Bea sagte mir, dass sie wahrscheinlich am Lausitzring nicht dabei sein wird, jedoch Italien würde sie reizen. Und für den Abschluss in Zolder hätte sie sowieso Heimvorteil, das wäre klar.

So verabschiedeten wir sie endgültig mit einem Kuss, einer engen Umarmung und Händeschütteln. Wir würden uns wiedersehen, das war klar.

So gingen meine Frau und ich wieder ins Fahrerlager. Sie war ein wenig betrübt, das spürte ich, sagte aber nichts. Sie würde auf mich zukommen, da war ich mir sicher.

Das meiste war schon verstaut, nur Kleinigkeiten waren noch zu verladen, sowie die zwei Autos. Caro und ein Teil des Teams gingen zum Hotel, um auszuchecken und die Sachen zu holen. Wir halfen noch die übrigen Sachen zu verstauen und setzten uns in den Teambus. Meine Frau lehne ihren Kopf an meine Schulter und begann leise zu weinen.

„Du vermisst ihn?" fragte ich sie leise.

Sie schaute mich mit nassen Augen an und nickte leicht. „Ist das schlimm?" fragte sie.

„Nein" sagte ich „du weißt aber schon, dass er diese Woche zu uns kommt, wegen dem Job und dem Haus."

Sie blickte überrascht zu mir, die Tränen haben auch aufgehört, und sagte „macht dir das nichts aus?"

„Wenn du mit ihm nicht durchbrennst, dann ist es ok" sagte ich „wir haben unseren Freiraum."

„Ich liebe dich" hauchte mir meine Frau zu.

„Ich liebe dich auch" sagte ich.

Die restlichen Teammitglieder stiegen in den Bus und so konnten wir losfahren.

Wir saßen in der letzten Reihe und konnten Caro, die Mechaniker und Fahrer beobachten, wie sie ein wenig feierten und ihrer guten Laune Luft ließen.

Caro kam kurz zu uns nach hinten, bedankte sich für die Arbeit und ließ uns wieder allein.

Wir lehnten aneinander Arm in Arm und sagten während der ganzen Fahrt nichts. Nur den anderen spüren. Ich dachte an die nächsten Wochen und an das Rennen in Lausitz. Wenn Bea nicht dabei war und Lucas schon, dann wäre ich das Wochenende allein. Nicht dass es mir was ausmachen würde, das hatte ich früher regelmäßig. Nur meine Frau mit einer anderen Begleitung in meiner Nähe zu haben, und ich niemanden, das würde sich merkwürdig anfühlen.

So verging die Fahrt auch ziemlich schnell, wir stiegen in mein Auto um und fuhren nach Hause.

Wenn euch die Geschichte gefallen hat, freue ich mich über die Sterne. Für konstruktive Kritik, wie am vorherigen Teil bin ich jederzeit empfänglich.

Wie es weitergeht mit Tom, Bea, Sandra und Lucas steht im nächsten Teil.